Ansegeln in Unteruhldingen und Flaggen hissen in Bottighofen
Ansegeln in Unteruhldingen und Flaggen hissen in Bottighofen
Ansegeln in Unteruhldingen – Samstag 20. und Sonntag 21. April 2024
Bereits im Vorfeld haben sich einige Clubmitglieder entschieden, dass
Unteruhldingen angefahren und nicht angesegelt wird. Glücklicherweise konnte die Autofähre nach Meersburg benutzt werden; der Warnstreik endete in der Nacht auf Samstag.
Die ersten Segler wurden verheissungsvoll mit einem kräftigen Graupelschauer empfangen.
Auch der Wind zeigte sich von seiner besten Seite mit kräftigen Böen und gefühlten Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Der neue Hafenmeister, Tillmann Weber, amtete vorbildlich und wies passende Plätze, mit Vorliebe Boxen, zu.
Am späteren Nachmittag erwartete uns der ehemalige Hafenmeister, Robert Schwarz. Unweit der Hafenanlagen durften wir in seinem Haus, wie bereits im Vorjahr, einen ausgiebigen Apéritiv geniessen. Hinter den Gardinen wurden wir strengstens beobachtet von Mutter Lotte, immer noch rüstig, wortgewandt und weit über 90 Jahre alt.
Im Mainaublick fand unsere SVB-Delegation mit rund 30 Gästen einen Platz für den festlichen Teil des Anlasses. Gemütlich setzten wir uns im Panoramasaal und genossen das aufgetischte Menu. Eine kreative Vorspeise mit frischen, weissen Spargeln, Sauce Hollandaise, Rauchlachs und Salatbouquet wurde zum Einstieg präsentiert. Darauf folgte als Alternative Zanderfilet, Rinds- und Schweinsfilet, sowie eine vegetarische Version mit Bandnudeln, begleitet von vielen Beilagen. Alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Ein Zitronensorbet rundete das Essen ab. Der Patron Bernie stellte persönlich sicher, dass auch jeder genügend Wodka im Glas hatte. Die diesjährige Ansprache hielt unser Kassier, Michael Thurau.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass zwei Vorstandsmitglieder mit ihren Ehepartnern die neue SVB-Kleiderkollektion präsentierten: modische T-Sirts, Westen und Jacken. Es wurde eigens ein neues SVB-Emblem kreiert. (Die Einladung für die «Modeschau» mit Bestellmöglichkeit folgt demnächst in einem Newsletter.)
Der nautische Gedankenaustausch funktionierte hervorragend. Die erfahrenen Clubmitglieder gaben unzählige Anekdoten zum Besten. Erinnerungen wurden aufgefrischt und des Öfteren konnte man erfahren, dass «früher alles besser war». Durch den Umstand, dass viele mit dem Auto angereist waren, verliessen uns schon bald die ersten «Segler». In guter Gesellschaft rückten wir immer mehr zusammen. Der sogenannt harte Kern verliess das Lokal noch zu vernünftiger Stunde, kurz vor Mitternacht. Erwartete uns doch noch eine kühle Nacht im Hafen.
Sonntag Morgen, Besammlung um 10.00 Uhr. Der Regen setzte wieder ein. Die zehn noch verbliebenen Mitglieder setzten zum Spaziergang an, Ziel der Mökinghof, auch Spargelhof genannt. Kaum unterwegs wurden wir von einem Schneegestöber überrascht. Erfreulicherweise blieb die Stimmung gut, lockere Sprüche ermunterten uns zum Weitermarschieren. Ja, richtige Seemänner mit ihren Frauen sind durch kein Wetter aufzuhalten. Voraussetzung ist immer auch die passende Kleidung.
Im gemütlichen Lokal brannte schon das Feuer im Ofen. Wohlige Wärme sorgte dafür, dass wir unsere nassen Jacken abziehen und an einem rostigen Nagel aufhängen konnten. Zur Auswahl standen Frühstücksgerichte, deftige Vesper warm und kalt, sowie einige verlockende Spargelgerichte. Unser Appetit wurde ausreichend gestillt. Als wir so zusammen an diesem heimeligen grossen Bauerntisch sassen, fühlten wir uns mehr in einer Skihütte, denn auf einem Bauernhof.
Das Wetter verbesserte sich, vereinzelt erkannte man sogar einen hellen Ring am Himmel, die Sonne versuchte es zumindest.
Abschied im Hafen, eine letztes Erinnerungsbild von unserem über Jahrzehnte geschätzten Fotografen Ueli Spieth. Er fuhr mit seiner Helga zurück nach Bottighofen. Über den längeren, dafür romantischeren Weg an Überlingen und Bodman vorbei. Ganze fünf Schiffe suchten den Weg zurück über das Wasser, meist unter Motor.
Nachträglich wird dieser Anlass wohl als das «Ansegeln der Eisernen» oder wie einer noch treffender bemerkte «Ansegeln der Hartgesottenen» in die Annalen eingehen.
Gerne danken wir unserem Organisationsteam:
Morena und Benno Baumgartner, Ulrike und Volker Pampus.
Dankeschön und das April-Wetter konnte unsere Stimmung nur noch mehr aufhellen.
«Flaggen hissen» - Freitag, 19. April 2024
Punkt siebzehn Uhr erreichten die ersten zwei SVB-Mitglieder den Flaggenmast. Beide hielten gemeinsam den Getränkeanhänger, gefüllt mit dem obligaten Bier, sowie etwas Weisswein. An diesem Nachmittag bedurfte es keiner zusätzlichen Kühlung. Wie schon die Tage zuvor herrschte wahres April-Wetter. Windig, immer wieder mit Regenschauern, so richtig ungemütlich. Eigentlich erinnerten wir uns in Gedanken eher an die Regatta der Eisernen am Jahresende. Doch auch hier sei festgestellt, dass zur See fahrende Menschen härter sind und natürlich auch immer die passende Kleidung tragen. Mit Betonung auf passend, dem Wetter angepasst und nicht unbedingt modisch und chic.
Trompetenklänge von Felix mit seinen zwei Kameraden, der eine mit Saxophon, der andere mit einem grösseren Schifferklavier, sorgten für Unterhaltung. Auch die Musiker liessen sich nicht von den Wetterkapriolen unterkriegen. «… ein weisser Schwan… die Fischerin vom Bodensee….» Ein schönes, nostalgisches Medley begleitete diese traditionelle Zeremonie.
Die Szene mit dem Takelmeister beim Flaggen hissen erinnerte etwas an eine Illustration von Wilhelm Busch. Es schien, als würde unser SVB-Mitglied mit den aufgezogenen Fahnen davonfliegen, wie einst der Mann mit dem Regenschirm. Auf eine Ansprache wurde verzichtet. Die Tatsache, dass unsere Flaggen wieder wehen, sollte genügen und uns eine interessante und erlebnisreiche Segelsaison bescheren. Hier hat wohl nicht nur Neptun zu entscheiden, sondern offensichtlich auch noch der Wetter bestimmende Petrus.
Auch hier sei ein Dank ausgesprochen. Dies an die Helfer und die SVB-Mitglieder, die zahlreich teilgenommen haben.
Für den SVB-Vorstand
Fredy Keller